Thomas Brinkhoff: Geodatenbanksysteme in Theorie und Praxis
Spatial Database Viewer für Oracle
Der Spatial Database Viewer ist ein Java-basierter Datenbank-Client für Oracle, der die Formulierung von SQL-Anweisungen und die Visualisierung der Daten und Anfrageergebnisse erlaubt. Als Besonderheit werden objektrelationale und Geo-Erweiterungen von Oracle speziell unterstützt.
Objektrelationale Merkmale, die durch den Spatial Database Viewer unterstützt werden:
- Felder
- Objekte (mit ihrer Struktur)
- prozedurale Erweiterungen zur Programmierung von Methoden
- Objekttabellen, Referenztypen and Objektsichten
Geodatenbank-Merkmale, die durch den Spatial Database Viewer unterstützt werden:
- Visualisierung geometrischer Attribute und deren Metadaten
- Visualisierung geometrischer Anfrageergebnisse und Funktionen
- Visualisierung topologischer Attribute und deren Metadaten
Neuerungen in der Version 4.0 (Okt. 2013):
- direkte Visualisierung von ST_GEOMETRY-Objekten
- Visualisierung von SDO_GEORASTER-Objekten
- Visualisierung von NURBS
- verbesserte Visualisierung von TINs
- optionale Ausgabe der Anfrageergebnisse als WKT
- Upload von Java-Quellcode in die Datenbank
- Anzeige von RowID-, CLOB- und XML-Inhalten in der tabellarischen Ergebnisanzeige
- deutlich schnellerer Start
Änderungen in der Version 4.1 (März 2015)
- Unterstützung der Verbindung zu PDBs
- korrigierte Anzeige von TIMESTAMP- und DATE-Datentypen
- Anzeige von BINARY_FLOAT und BINARY_DOUBLE-Datentypen
Download
- Viewer (Version 4.1 vom 25.03.2015; zip-Datei; 3,2MB)
Ausführungshinweise
- Zur Ausführung des Viewers (Doppelklick auf
dbviewer4oracle.jar
) ist Java 6 oder höher erforderlich. - Der Viewer in der Version 4.0 wurde mit Oracle 12.1, 11.2 und 10.2 getestet, ist aber auch für die übrigen Versionen einsetzbar.
- Der Viewer setzt voraus, dass relativ zu
dbviewer4oracle.jar
in einem Verzeichnislib
folgende Bibliotheken vorliegen:spatialdb4oracle.jar
(im Download enthalten)ojdbc7.jar
(nicht im Dowload enthalten; in%ORACLE_HOME%\jdbc\lib
zu finden)sdoapi.jar
,sdoutl.jar
,sdogr.jar
(nicht im Dowload enthalten; in%ORACLE_HOME%\md\jlib
zu finden)xdb.jar
(nicht im Dowload enthalten; in%ORACLE_HOME%\RDBMS\jlib
zu finden)xmlparserv2.jar
,jai_core.jar
,jai_codec.jar
(im Download enthalten)
- Die nicht bereitgestellten Bibliotheken müssen von Oracle 12c stammen! Bei Bedarf ggf. vom Oracle Technology Network herunterladen.
- Über die Datei
spatialdbviewer.properties
können die Verbindungsparameter vorbelegt werden; eine entsprechend geänderte Datei kann über 7-Zip o.ä. indbviewer4oracle.jar
hineinkopiert werden.
Benutzungshinweise
- Verbindungsaufnahme:
- Wird kein DB-Rechner angegeben, erfolgt die Verbindung über den OCI Driver.
- Ansonsten wird der Thin Driver verwendet.
- Bei Dienst/PDB/:SID kann direkt der Name des Dienstes oder der PDB angegeben werden; eine SID benötigt den Präfix
:
- Soll mittels Thin Driver die Verbindung über einen Connection Manager erfolgen, so können jeweils der Rechner bzw. die Port-Nummer des Connection Managers und der Datenbank-Instanz durch Komma getrennt eingegeben werden.
- Die Eingabe von SQL-Anweisungen erfolgt unten in der SQL-Eingabe:
- Die Ausführung wird über den Startknopf gestartet.
- Anweisungen die mit
/
abschlossen werden, dürfen in der SQL-Eingabe nicht mit SQL-Anweisungen, die mit einem;
abgeschlossen werden, gemischt werden. - Sollte eine SQL-Anweisung einen Fehler verursachen, werden evtl. weitere sich in der Eingabe befindliche Anweisungen nicht mehr ausgeführt.
- Der Einfügeknopf ersetzt den bisherigen Inhalt der SQL-Eingabe durch Daten aus der Zwischenablage; eine automatische Ausführung erfolgt nicht. Soll der bisherige Inhalt nicht gelöscht werden, ist Strg-V zu verwenden.
- Die Anzeige von Ergebnissen erfolgt im Ausgabebereich oben rechts:
- Geometrische Attribute werden (optional) in einem separaten Kartenfenster visualisiert.
- 3D-Koordinaten werden auf 2D projiziert dargestellt, Körper (Solids) werden nicht korrekt gezeichnet.
- Der WKT von geometrischen Attributen wird (optional) in einem separaten Fenster dargestellt.
- Das Anklicken eines Tupels öffnet ein Detailfenster; ein zugehöriges geometrisches Attribut wird ggf. im Grafikfenster hervorgehoben dargestellt.
- Sollten mehrere geometrisches Attribute zu dem Tupel gehören, kann das jeweilige Attribut durch Anklicken des Attributnamens (der in einem Knopf steht) im Detailfenster hervorgehoben werden.
- Komplexere Attributwerte (z.B. Felder und Objekte) können durch den Knopf [...] rechts vom Attributwert im Detailfenster in einem separaten Fenster visualisiert werden.
- Fremdschlüssel und Objektreferenzen können durch den Knopf [...] rechts vom Attributwert im Detailfenster verfolgt werden.
- Eine Rasterkarte vom Typ
SDO_GEORASTER
kann über durch Anklicken des Attributnamens im Detailfenster angezeigt werden (dies funktioniert nur bei neueren Oracle-Versionen).
- Geometrische Attribute werden (optional) in einem separaten Kartenfenster visualisiert.
(für vergrößerte Anzeige anklicken)
- Die Tabellenübersicht (links) stellt die Tabellen und Sichten des Benutzers dar.
- Die Tabellenübersicht kann über ein Kontextmenü bezüglich des Datenbankeintrags aktualisiert werden.
- Falls DDL-Abweisungen über den Viewer abgesetzt werden, aktualisiert die Übersicht i.d.R. automatisch.
- Bei Tabellen erlaubt ein Kontextmenü die Anzahl der Tupel in der Tabelle zu zählen bzw. diese im Ausgabebereich anzuzeigen.
- Falls DML-Anweisungen (oder ein Rollback) bezüglich einer so angezeigten Tabelle ausgeführt werden, aktualisiert sich der Ausgabebereich i.d.R. automatisch.
- Liegen geometrische Attribute vor, werden diese (optional) in einem separaten Kartenfenster visualisiert bzw. der WKT in einem zusätzlichen Fenster angezeigt (s.o.).
- Bei Objekttabellen erlaubt das Kontextmenü zusätzlich die Anzeige des Basistyps.
- Bei Sichten erlaubt das Kontextmenü zusätzlich die Anzeige der Sichtdefinition.
- Bei Objektsichten ist zusätzlich die Anzeige des Basistyps möglich.
- Die jeweils zugehörigen Attribute werden durch Doppelklick auf den Tabellen-/Sichtnamen aus- bzw. eingeklappt.
- Für geometrische Attribute können Metadaten und Index-Metadaten über ein Kontextmenü angezeigt werden.
- Für topologische Attribute (
SDO_TOPO_GEOMETRY
) können Metadaten, Maschen sowie Kanten und Knoten über ein Kontextmenü visualisiert werden.
- Die Tabellenübersicht kann über ein Kontextmenü bezüglich des Datenbankeintrags aktualisiert werden.
(für vergrößerte Anzeige anklicken)
- Das System-Menü ermöglicht,
- die Datenbankverbindung zu öffnen bzw. zu schliessen,
- ein automatisches Commit aus- bzw. einzuschalten,
- das Kennwort zu ändern (2* neues Kennwort eingeben),
- den SQL-Log anzuzeigen bzw. zu löschen,
- die automatische Karten- bzw. WKT-Anzeige ein- bzw. auszuschalten.
- Das Programmierung-Menü erlaubt
- Quellcode in die SQL-Eingabe zu laden,
- in der Datenbank gespeicherten Quellcode bzw. Quellcodefehler anzuzeigen,
- Java-Code (aus der SQL-Eingabe) in der Datenbank abzuspeichern bzw. dort zu löschen.
- Zum Speichern und Löschen ist ein "Java Schema Name" anzugeben, der i.d.R. dem Klassennamen entsprechen sollte (Groß- und Kleinschreibung ist hier relevant).
- Das Ansicht-Menü erlaubt die Zeichengröße (nur) des Hauptfensters anzupassen.
Allgemeine Hinweise
- Liegen im Schema des Benutzers sehr viele Tabellen und/oder Sichten vor, dauert es ggf. eine Weile, bis der Viewer bereit ist.
- Die Zielrichtung des Viewers ist das Lernen des Umgangs mit Geodatenbanksystemen und nicht die Visualisierung großer Datenmengen.